Die meisten Menschen ahnen nicht, was Gott aus ihnen machen könnte, wenn sie sich ihm nur zur Verfügung stellen würden.
Ignatius von Loyola
Ignatius von Loyola
Die ignatianische Spiritualität geht auf den hl. Ignatius von Loyola (1491 – 1556) zurück. Er formulierte das wesentliche Ziel seines Jesuitenordens immer als ein zweifaches Ziel: das Heil und die Vervollkommnung der eigenen Seele und das Seelenheil des Nächsten.
Für unseren persönlichen Fortschritt im geistigen Leben sind die ignatianischen Exerzitien (in Kurz- oder Langform) von grundlegender Bedeutung. Die Exerzitien sind vom Aufbau her in vier Wochen aufgeteilt, die aber nicht unbedingt den Zeitwochen entsprechen. In der ersten Woche steht das sogenannte Fundament (Sinn des Lebens, Umgang mit den Dingen des Lebens…) und die Versöhnung (Sünde und Vergebung) im Vordergrund. Im zweiten Abschnitt geht es vorrangig um das Königtum Christi: Christus, der König, dem wir dienen und nachfolgen wollen. Das ist dann der Schwerpunkt der dritten Woche: Betrachtungen über die Erlösung durch das Leiden und Sterben Christi. In der vierten Woche folgt dann schließlich die Begegnung mit dem Auferstandenen und die Betrachtung über die Liebe. Das Wesentliche dieser Exerzitien sind nicht Vorträge, sondern Betrachtungen, in denen man sich viermal täglich Zeit nimmt, um mit Gott in ein inneres Gespräch zu kommen und so die eigene Beziehung zu Ihm zu vertiefen. Dieses betrachtende Gebet ist auch im Alltag wichtiger Bestandteil unserer geistigen Übungen.
Bezüglich des zweiten Ziels, des Heiles unserer Mitmenschen, üben wir das Apostolat in verschiedenster Form aus. Nach dem Motto „Deum invenire in omnibus – Gott in allem finden“ ist (fast) nichts unmöglich! Pfadfinderarbeit, Mitarbeit in der Pfarre bei apostolischen und sozialen Einsätzen, berufliche Tätigkeiten, Hilfseinsätze in Familien… wohin der Herr uns ruft.
Es ist uns ein großes Anliegen, in unserer apostolischen Arbeit für die ganze Kirche da zu sein. Unser Ziel ist es, die Menschen zum Glauben der katholischen Kirche zu führen bzw. sie darin zu unterstützen, ihr Glaubensleben innerhalb der Kirche zu vertiefen.
Durch die innere Haltung, alles für IHN zu tun, wollen wir unsere äußeren Einsätze und Tätigkeiten zu Gebet und Gottesdienst werden lassen. Bei unseren Aktivitäten, egal ob einfache Hilfsdienste oder verantwortungsvolle Führungsaufgaben, versuchen wir uns mit ganzer Kraft einzusetzen, getreu dem Grundsatz des hl. Ignatius „Alles zur größeren Ehre Gottes – Omina ad maiorem Dei gloriam!“
Weitere Schwerpunkte ignatianischer Spiritualität:
- allgemeine und besondere Gewissenserforschung
- Unterscheidung der Geister
- sentire cum ecclesia