Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.

Psalm 121,1

Gro�fahrt Georgien 2015

Mit 19 Rucks�cken und zwei Kohten durch den Kaukasus
Drei Wochen mit Rucksack und Zelt zu Fu� durch den einsamen und wilden Kaukasus. So war�s geplant. Hier ein paar Ausz�ge aus dem Fahrtenbericht von zwei Runden, die sich im August auf den Weg machten, die Etappe vom Kasbek bis nach Omalo per pedes zurückzulegen. Na - wie w�r�s auch anders möglich? Ohne Hubschrauber ist dort auf Hirten- und Pferdtrampelpfade ein Vorw�rtskommen zu Fu� möglich. Und selbst das nicht immer...

über verschiedene P�sse durchs Grenzgebiet nach Osten
Mit klarer Sicht auf den Gipfel des Kasbek, unter stechender Sonne und mit starkem Gegenwind wandten wir uns gen Osten und passierten mit immer gr��er werdenden Abst�nden einige Bergd�rfer, in deren Kirchen nach orthodoxem Kalender zum Fest Maria Himmelfahrt gerade Liturgie gefeiert wurde. So erlebten wir gleich zu Beginn, dass der christliche Glaube fest zu Georgien gehört und wie in diesem Land - trotz anf�nglich kompletter Unkenntnis der georgischen Sprache - das Verst�ndigungswort "christiani" die Herzen Öffnete.

Nach den letzten H�tten weit hinter Kasbegi, der großen Ortschaft am Fu�e des 5047m hohen Berggiganten Kasbek begann die kaukasische Einsamkeit im Grenzgebiet zu Russland. In einem weiten gr�nen Tal, mit Fl�chen voller rosa-bl�henden Weidenr�schen, einem frischen Quellfluss zum Furten - ganz typisch für das Gebirge - schlugen wir zum zweiten Mal unser Lager auf, um am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang den Anstieg zum ersten 3000m- Pass hinter uns zu bringen.

Der Ausblick war sagenhaft und auch der Anblick der ersten Quellbew�lkung erfreute in der stechenden Sonne unser Herz. Weniger jedoch er Abstieg. Doch der n�chste Lagerplatz im Hochtal vor gigantischer Felsenkulisse lohnte die Eile. Wir �bten uns dort pr�ventiv im Furten und dann ging es immer weiter nach Osten: einen Pass folgte dem anderen, mal auf Jeeppiste, mal über reine Schafpfade oder Pferdehandelswege...

Fahrtenleben in F�lle
Die Fahrtenzeit war voll reicher Erfahrungen: wir erlebten Hirten, die mit einfachsten Mitteln im Hochgebirge leben, ihren großen Herden über die steilen Grash�nge folgen, ohne S�ttel auf ihren Pferden über Hochebenen galoppieren und durch rei�ende Gletscherfl�sse reiten. Immer wieder suchten wir den Kontakt mit den einheimischen Menschen: sei es mit der Bitte um Salz oder um eine hilfreiche Auskunft zur besten Wegf�hrung.

Eine besondere Freude bereitete uns eine Einsatzgruppe der Border-Police. Die Polizei-Soldaten sichern das Grenzgebiet und wurden am sp�ten Nachmittag eines anstrengenden Wandertages auf uns aufmerksam. Wir hatten nach einer w�sten Gewitternacht den Aufstieg zum höchsten Pass gerade hinter uns, einige wilde Fl�sse gequert und waren auf der Suche nach einem ebenen Lagerplatz mit Trinkwassermöglichkeit. Partout wollten uns jedoch die Polizisten nicht an der von uns ins Auge gefassten Wiese lagern lassen. Selbst unsere marginalen russischen Sprachkenntnisse konnten diesesmal nicht zu einer Verst�ndigung beitragen. So fasst sich einer der Polizisten schlussendlich ein Herz, schlug sich mit der Hand auf die Brust und signalisierte uns "Christiani, Christiani", schnappte sich einfach einen unserer schweren Rucks�cke und startete durch... was blieb uns anderes �brig, als zu folgen? :)

Nach 15-minötigem Zweifeln, was das nun wohl werden sollte, kannten wir die Antwort: Die Polizisten brachten uns zu ihrer Station, stellten uns ihre eigenen Schlafr�ume inklusive Dusche, K�che und Essraum zur Verfügung und freuten sich rie�ig über unsere begeisterten Gesichter: Aus ihren VorRäten tischten sie uns ein Festmahl auf, das uns nach der der kargen Fahrtenverpflegung der vergangenen sieben Tage wie ein F�nf-Sterne-Men� erschien. Wie hatten wir das verdient? Unsere Antwort: Der liebe Gott hat sich für Tabita zum Geburtstag eine besondere überraschung ausgedacht. Gut, dass auf dieser Fahrt drei von uns Geburtag feierten, so konnten wir uns immer wieder neu vom Himmel überraschen lassen..."

Fortsetzung in der Zeitschrift Pfadfinder Mariens