Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes, was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist
Röm 12,2
Full house! Vom 24. bis 27. März durften wir für viele Frauen aus nah und fern die diesjährigen Fraueneinkehrtage organisieren. Soweit es unsere Räumlichkeiten zuließen, stellten wir Übernachtungszimmer zur Verfügung, aber ebenso nahmen auch Damen aus dem näheren Umkreis die Gelegenheit wahr, einfach während des Tages in Kleinwolfstein zu sein.
Das Programm war wieder ganz vielfältig: Beiträge von P. Hans-Peter Reiner, von Mitgliedern der Ancillae, Zeiten der persönlichen Reflexion und vorallem des Gebetes wechselten ab. Ein gestalteter Barmherzigkeitsabend mit Beichtgelegenheit auf die Ostertage hin, schloss dann die geistlichen Tage ab, die mit vielen persönlichen Anregungen gefüllt waren:
Was ist das wichtigste unseres christlichen Glaubens?
Das Wesen des christlichen Glaubens ist eine gelebte Beziehung mit Gott, eine Liebesgeschichte mit Gott. Von allem, was mir einfällt, ist sie am ehesten mit der Ehe vergleichbar, mit dem gemeinsamen Leben: gemeinsame Ideen, gemeinsame Werte und gemeinsame Aktivitäten – sind nur Aspekte dieses gemeinsamen Lebens. (nach Peter Kreeft, Das Gebet)
Was bedeutet Beten konkret?
Beten heißt mit offenen Händen vor Gott zu treten.
Beten heißt, langsam die Anstrengung aufzugeben, mit der wir unsere Hände zusammenballen.
Beten heißt, sein Leben anzunehmen, aber nicht als einen zu verteidigenden Besitz, sondern als ein empfangendes Geschenk.
Beten ist eine Lebensweise, die uns mitten in der Welt eine Stille finden lässt, in der wir unsere Hände für Gottes Verheißungen öffnen und Hoffnung finden, für uns selbst, unsere Mitmenschen und unsere Welt.
Betend begegnen wir Gott nicht nur in der leisen Stimme und der sanften Brise, sondern auch mitten im Getriebe der Welt, in der Not und der Freude eines Mitmenschen wie auch in der Einsamkeit des eigenen Herzens. (nach Henri Nouwen)
Gebet und innerer Friede
Wenn unser Gebet echt ist, wird es Früchte bringen und in unserer Liebe zu Gott und den Nächsten wachsen lassen. Es wird uns demütiger, sanfter, geduldiger, vertrauensvoller, usw. machen. Es wird nach und nach in unserem Leben alle Früchte des Geistes hervorbringen, die Paulus im Brief an die Galater aufzählt: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue…..“ Gal 5,22.
Durch ein Leben aus dem Gebet erfährt man inneren Frieden, kann ruhig und vertrauensvoll werden, eine gewisse Distanz zu den Problemen und Sorgen bekommen und die auf meinem Leben lastenden Schwierigkeiten weniger dramatisieren. "Ich merke, dass dieser Friede, dieses Distanzieren von den Sorgen, nicht die Frucht meiner Überlegungen oder meiner psychologischen Anstrengungen ist, sondern dass ich ihn wie ein Geschenk, eine Gnade empfange. Manchmal unerwartet: Ich hätte allen Grund, unruhig zu sein, und plötzlich wird mein Herz ruhig. Ich stelle fest, dass das nicht von mir kommt. Ein anderer hat dies bewirkt.
Wenn man recht überlegt, kann es nicht anders sein: Gott ist ein Ozean, ein Abgrund des Friedens. Wenn mein Gebet aufrichtig ist und mich wirklich mit ihm vereinigt, darf ich teilhaben am göttlichen Frieden. Das Gebet schenkt uns täglich einen ganz neuen Frieden…" (nach P. Jacques Philippe: Lerne beten um lieben zu lernen)